BTV-3 (Schafe und Rinder)
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Die Afrikanische Schweinepest ist weiter auf dem Vormarsch!
Von Dr. K. John, Schweinegesundheitsdienst
Die Tierseuchenkasse Sachsen-Anhalt möchte die aktuelle Situation im Zusammenhang mit der Afrikanischen Schweinepest zum Anlass nehmen, alle Schweine haltenden Betriebe zu sensibilisieren, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen. Aktuell weist das Friedrich-Löffler-Institut 22 betroffene Länder in Europa aus, in denen die ASP bei Wild- und/oder Hausschweinen vorkommt. In Deutschland sind in den letzten Wochen die Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz hinzugekommen. Im Süden Hessens sind sogar mehrere Hausschweinebestände betroffen. Auch wenn die epidemiologischen Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind, kann ein Eintrag durch den Menschen, z.B. durch weggeworfene Fleischerzeugnisse, dabei nicht ausgeschlossen werden. Erste Untersuchungen lassen jedenfalls vermuten, dass das Virus nicht zwingend aus heimischen Wildschweinbeständen eingetragen wurde. Deutschland als eines der wichtigsten Transitländer, aber auch als Land mit einer hohen Quote an Arbeitskräften aus gefährdeten Regionen ist hier besonders betroffen. Auch in hiesigen Schweineanlagen sind ausländische Mitarbeiter beschäftigt. Deshalb wird Betriebsleitern empfohlen, mit diesen Mitarbeitern das Gespräch zu suchen und diese aufzufordern, keine Fleisch- und Wurstwaren aus ihren Heimatländern mitzubringen! Traditionell werden heimische Produkte gern mitgeführt, da man auch in der Ferne nicht darauf verzichten möchte, aber die aktuelle Gefährdungslage lässt hier keine Spielräume. Dabei handelt es sich nicht immer nur um Produkte aus Hausschlachtungen, sondern selbst in kommerziell gehandelten Waren wurde schon ASP-Virus nachgewiesen.
Die Marktlage in der Schweinebranche hat sich erfreulicherweise seit einiger Zeit wieder erholt und die Betriebe erzielen, soweit hier bekannt, kostendeckende Erlöse. Ein Ausweiten der Afrikanischen Schweinepest würde diese Entwicklung massiv gefährden. Wie schnell die gesamte Lieferkette betroffen sein kann, hat der Viruseintrag beim Schlachthof Weißenfels gezeigt, der über infizierte Schweine aus Mecklenburg-Vorpommern erfolgt ist.
Bei Betriebsbesuchen durch den Schweinegesundheitsdienst werden gelegentlich auch Mängel im Zusammenhang mit der äußeren Absicherung der Anlagen festgestellt. So finden sich defekte Zäune oder offenstehende Zufahrten, durch die Wildschweine leicht an die Anlagen gelangen können.
In dem Zusammenhang wird nochmals auf das ASP-Früherkennungsprogramm der Tierseuchenkasse verwiesen, welches Ferkel erzeugenden Betrieben und Mastbetrieben die Möglichkeit bietet, wöchentlich zwei Falltiere mittels Blutproben beim Landesamt für Verbraucherschutz in Stendal untersuchen zu lassen. Die Kosten für die Diagnostik übernimmt die Tierseuchenkasse. Alle Betriebe, die noch nicht teilnehmen, sind aufgerufen einzusteigen. Der Früherkennung eines Seucheneintrags kommt eine ganz entscheidende Bedeutung bei der Schadensminimierung des eigenen Bestandes aber auch anderer Betriebe zu, insbesondere im Zusammenhang mit Handelsrestriktionen.
Fortbildungsveranstaltungen Tiergesundheitsdienst Schafe & Ziegen sowie Rinder
Die Berichte zu den letzten Fortbildungsveranstaltungen für Schafe & Ziegen (07.03.2024) und für Rinder (26.03.2024) finden Sie unter: