Aktuelles & Fachbeiträge Tierart Schaf und Ziege


23. Vortragsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte am 06.03.2025 

Am 06.03.2025 fand im Hörsaal I (Haus 17) der Hochschule Anhalt in Bernburg die 23. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte statt.

 Rückblick 2025


22. Vortragsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte am 07.03.2024

Am Donnerstag, dem 07.03.2024, fand in Bernburg-Strenzfeld (Hörsaal I der Hochschule Anhalt) die 22. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte statt.

 Rückblick 2024


Maul- und Klauenseuche (MKS)

Die Maul- und Klauenseuche ist eine anzeigepflichtige Tierseuche!

Empfängliche Tiere für diese Erkrankung sind alle Klauentiere (Rinder, Schafe, Ziege, Schweine und Wildklauentiere sowie der Igel). Für den Menschen ist diese Virusinfektion nicht gefährlich. Er kann sich nicht anstecken!

Der Erreger der Maul- und Klauenseuche ist hoch ansteckend. Er ist in großen Mengen unter anderem im Speichel, Kot, Urin, in der Milch und in der Atemluft enthalten und kontaminiert über diese Wege die Tierumgebung. Er ist sehr gut in der Umgebung überlebensfähig - bei Kälte und Trockenheit mehrere Monate! Die Übertragung erfolgt durch direkten Tierkontakt aber vor allem indirekt über Dung, Futtermittel, Gerätschaften, Boden, Kleidung, Hände etc. Er kann durch Wind bis zu 100 km weitergetragen werden und dort ebenfalls Klauentiere infizieren.

Wichtige Symptome:

  • Plötzliches Fieber
  • Zähflüssiger, fadenziehender Speichel in großen Mengen, schmatzende Geräuschen
  • Blasen, Wunden (geplatzte Blasen) im Maul, am Naseneingang, am Rüssel, auf der Zunge sowie an den Klauen (Kronsaum, Zwischenklauenspalt) und Zitzen
  • Starker Rückgang der Futteraufnahme
  • Starker Rückgang der Milchbildung
  • Starke Lahmheiten bis hin zum Festliegen und Ausschuhen
  • Plötzlicher Herztod bei Jungtieren
  • Langanhaltende Spätfolgen in den Tierherden (Rückgänge in Lebendgewicht und Milchleistung)

Die Symptome der Maul- und Klauenseuche ähneln denen der Blauzungenkrankheit!

Folgen:

MKS ist eine der wirtschaftlich folgenreichsten Tierseuchen! Mit Ausbruch der MKS verliert das betroffene Land seinen Status „MKS-frei“.  Umfassende Handelsbeschränkungen und Exportverbote für Klauentiere und Erzeugnisse tierischer Herkunft (Fleisch, Fleischerzeugnisse, Milch, Milchprodukte etc.) sind die Folge.

Die Maßnahmen sind deshalb sehr radikal und umfassend. Betroffene Tierhaltungen werden ausnahmslos gekeult.

Eine große Gefahr bei der Maul- und Klauenseuche besteht darin, dass die MKS vor Erkennung eines Ausbruchs diese bereits in andere Betriebe weiterverbreitet wird.

Für Tierhalter von Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen gilt es deshalb, regelmäßig betriebseigene Biosicherheitsmaßnahmen zu kontrollieren und wenn nötig zu verschärfen. Die hier aufgelisteten Punkte sind nicht abschließend zu betrachten, sondern ggf. betriebsspezifisch zu erweitern:

  • Bei Verdacht auf MKS ist der Tierarzt zu verständigen, um unverzüglich diagnostische Maßnahmen einzuleiten
  • Reduktion des Personen- und Fahrzeugverkehrs auf dem Betriebsgelände auf ein absolutes Minimum
  • Betriebsfremde Fahrzeuge sollten das Betriebsgelände soweit möglich nicht befahren
  • Sicherstellung funktionsfähiger Desinfektionsschleusen in Form von Durchfahrwannen an jedem Ein- bzw. Ausgang des Betriebs
  • Gewährleistung der Möglichkeit der Aufstellung und Befüllung von Desinfektionswannen vor den Ställen
  • Bereitstellung betriebseigener Kleidung inklusive Schuhwerk für alle betriebsfremde Personen und Durchsetzung der Pflicht zum Wechsel der Kleidung vor Betreten des Tierbestands
  • Sensibilisierung des betriebseigenen Personals durch intensive Schulung zur Tierseuche (Gefahr, Übertragungswege, Symptome)
  • Bei Personen (Personal, Dienstleister) mit privaten Klauentierhaltungen ist besondere Vorsicht geboten!

Link zu geeigneten Desinfektionsmitteln:

 https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00052189/FLI-7-17-Maul-und-Klauenseuche-RL-Desinfektion-V1-0.pdf

Weitere Informationen unter:

 https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/maul-und-klauenseuche/

 https://www.fli.de/de/institute/institut-fuer-virusdiagnostik-ivd/referenzlabore/nrl-fuer-mks-svd-vs/

 https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00036374/Maul-undKlauenseuche_Steckbrief_2021-03-16-bf.pdf 

Bilder:

 https://www.flickr.com/photos/eufmd/albums/72157710414844077/

Bild 1: zäher Speichelfluss                                        (Quelle: Dirksen et al. 2002)

 

 

Bild 2: Blasen (sog. Aphten) an den Zitzen                      (Quelle: Dirksen et al. 2002) 

Bild 3: aufgeplatzte Aphte auf einer Rinderzunge       (Quelle: www.rinderskript.net)

Bild 4: Läsionen im Maul eines Rindes (Quelle: www.schweizerbauer.ch)

Bild 5: betroffene Rinderklaue                                    (Quelle: Dirksen et al. 2002)

 

 

Bild 6: verkrustete Läsionen am Rüssel  (Quelle: www.3drei3.de

Bild 7: verkrustete Läsionen am Rüssel eines Schweines

Bild 7: aufgeplatzte Aphten am Unterfuß eines Schweines                                                        (Quelle: www.3drei3.de)

 
  
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